Der Jahrgang 2014
Die Ernte 2014 ist abgeschlossen. Am 25.10. 2014 floss der letzte Rieslingmost in die historischen Keller unterhalb von Trier. Die Trauben wurden in den Kelterhäusern am Scharzhhof in Wiltingen an der Saar sowie am Duisburger Hof in Eitelsbach an der Ruwer gepresst und vorgeklärt, der Most vergärt nun in den Kellern mitten in Trier. Besonders im Holzfasskeller mit den Gäraufsätzen aus Keramik ergibt dies jedes Jahr aufs Neue ein wunderbares Klangkonzert.
Leseverlauf
Der Beginn der Lese wurde für die roten Rebsorten sehr früh am 15.09.2014 durch den Befall mit der Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) erzwungen. Betroffen waren der Frühburgunder und St. Laurent, weniger der Spätburgunder. Durch eine äußerst selektive Lese konnten die notwendigen Qualitätsansprüche erfüllt werden, wenn auch bei Mengeneinbußen. Ab dem 30.9. folgte dann die Lese des Weißburgunders und der regionalen Rebsorte Elbling. Die Lese der 95% der Gesamtproduktion ausmachenden Rebsorte Riesling begann am 30.9. für die Sektgrundweine, am 6.10.2014 für die Stillweine.
Der Durchschnittsertrag lag bei 55 Hl/Ha, etwa 10 Hl unterhalb des langjährigen Mittels von 65 Hl. Allerdings variierte der Ertrag extrem zwischen den steilen Einzellagen und den etwas flacheren Lagen sowie zwischen den Flusstälern Mosel, Saar und Ruwer. Auch die Reifegrade waren sehr unterschiedlich und entsprachen nicht immer den Erfahrungswerten vergangener Jahre.
Qualitativ lässt sich die Ernte folgendermaßen aufteilen: 65 Prozent wurden als Qualitätswein und Sektgrundwein geerntet, 15% als Kabinett aus verschiedenen Orten und Einzellagen, 15 % als Spätlesen aus zahlreichen Spitzensteillagen und 5% als Auslesen aus dem Dhroner Hofberger (Mosel), der Trittenheimer Apotheke (Mosel), dem Kanzemer Altenberg (Saar) und der Ayler Kupp (Saar).
Damit sind in allen marktrelevanten Qualitätsstufen ausreichend Weine verfügbar. Die regelmäßigen Verkostungen an den Fässern sind sehr vielversprechend. Die Moste und Jungweine zeichnen sich durch gute Extraktwerte, ausgewogene und gut eingebettete Säure und klare Frucht aus.
Rückblick Vegetationsverlauf 2014
Auf einen sehr milden und trockenen Winter folgte ein ebenfalls sehr wasserarmes Frühjahr. Eine frühe Blüte ohne Störungen durch Frost, starken Regen oder Hagel bescherte der Region einen sehr hohen und vielversprechenden Fruchtansatz mit einem Vegetationsvorsprung von guten drei Wochen und einer leichten Tendenz zu Trockenstress je nach Lage. Zumindest in den gut drainierten und felsigen Steillagen standen die Signale der Wasserversorgung bis Ende Juni auf Rot. Dann kamen die sehr nassen Sommermonate Juli und August. Leider regnete es in Teilen auch im wichtigen Reifemonat September währende der Lese, was in der Lese zu einem sehr schnellen Tempo zwang, um Fäulnis und Mengenverlusten vorzubeugen.