Historie
Gründung des Bischöflichen Priesterseminar
Das Bischöfliche Priesterseminar Trier wurde 1773 zunächst unter dem Namen „Seminarium Clementinum“ durch Kurfürst und Erzbischof Clemens Wenzeslaus von Sachsen gegründet. Bis heute ist es die Ausbildungsstätte des römisch-katholischen Bistums Trier für Priesteramtskandidaten.
Die Rebfläche des Bischöflichen Priesterseminars umfasst 34 Hektar Land, darunter Lagen wie Erdener Treppchen und Trittenheimer Apotheke an der Mosel, Kaseler Nies’chen an der Ruwer und Ayler Kupp an der Saar.
Clemens Wenzeslaus
Clemens Wenzeslaus von Sachsen stand den Ideen der Aufklärung offen gegenüber. Es ist daher nicht verwunderlich, dass er es sich als Kurfürst von Trier zur Aufgabe gemacht hatte, insbesondere das Schulwesen weiter auszubauen, Bildung und Wohlstand zu fördern und die Schaffung gemeinnütziger Einrichtungen zu unterstützen.
Am 30. Oktober 1787 erließ er eine Verordnung zur Qualitätsverbesserung des heimischen Weinbaues. Innerhalb von sieben Jahren sollte so viel Riesling wie möglich gepflanzt werden.
Der am 27. Juli 1812 in Marktoberdorf im Allgäu gestorbene Kurfürst und Erzbischof von Trier, Fürstbischof von Augsburg und Fürstprobst von Ellwangen war einer der ranghöchsten Fürsten im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation.
Clemens Wenzeslaus' 200. Todestag beging die Europäische Akademie für Wein und Kultur im Jahr 2012 in den Kellern der Bischöflichen Weingüter mit einer Vortragsreihe sowie einer Riesling-Raritätenprobe, deren Weine bis ins Jahr 1937 zurückreichten.
Gründung des Bischöflichen Konvikt
Bischof Karl Mannay errichtete im Jahre 1806 in einem Domhaus die Domschule, die er später als „Kleines Seminar“ bezeichnete. Da das ursprüngliche Vermögen nicht ausreichte, um dem Andrang an Schülern gerecht zu werden, gründete man Anfang des 19. Jahrhunderts einen Privatverein, der „über Mittel und Wege zum Studium auch unbemittelter Knaben für den geistlichen Stand“ nachdenken sollte. So konnte das Bischöfliche Konvikt Ostern 1840 mit 16 Jungen seinen Anfang nehmen.
Das Bischöfliche Konvikt umfasst 37 Hektar Weinberge an allen drei Flüssen: Piesporter Goldtröpfchen an der Mosel, Ayler Kupp an der Saar, Avelsbacher, Eitelsbacher Marienholz und Kaseler Kehrnagel an der Ruwer. Der zum Besitz des Bischöflichen Konvikts gehörende Duisburger Hof in Eitelsbach dient bis heute als Kelterhaus für alle Trauben, die an Mosel und Ruwer geerntet werden.
Duisburger Hof
Die mit Türmen flankierte und um einen rechteckigen Hof angeordnete Anlage liegt malerisch an einem nach Westen zur Ruwer hin abfallenden Hang zwischen den Orten Ruwer und Eitelsbach. Der südliche Saalbau, der aus dem 14. Jahrhundert stammt, dient heute als Außenstelle des Bistumsarchivs.
Die nördlichen und östlichen Teile des Gebäudes dienen uns als Kelterhaus für die Bewirtschaftung sämtlicher unserer Weinberge entlang der Ruwer und Mosel.
Der Duisburger Hof befand sich bis ins 16. Jahrhundert im Besitz der Familie von Schönberg.
Ein altes Wappen über dem Eingang besagt, dass Hugo von Schönberg, Domherr zu Trier, den Wohnturm im Jahre 1571 modernisieren ließ. Im 17. Jahrhundert erwarb Erzbischof Philipp Christoph von Sötern den Hof.
Sein Nachfolger Philipp Franz von Sötern schenkte den Duisburger Hof dem Trierer Domkapitel, in dessen Besitz er bis zur Säkularisation blieb.
Nach einiger Zeit in Privatbesitz übergab die Familie Endres 1866 den Hof an das Bischöfliche Konvikt in Trier.
Mit dem Zusammenschluss der Weinberge des Bischöflichen Konvikts mit denen des Bischöflichen Priesterseminars und der Hohen Domkirche wurden der nördliche und östliche Teil des Duisburger Hofs 1966 von uns, den Bischöflichen Weingütern Trier übernommen.
Gründung der Hohen Domkirche
Die Geschichte des Trierer Doms, der ältesten Kirche Deutschlands und der ältesten Kathedrale nördlich der Alpen, reicht bis in die Anfänge des Christentums zurück. Kaiser Konstantin, der den verfolgten Christen im 4. Jahrhundert erstmals Religionsfreiheit gewährte, ließ unter Bischof Agritius in den Jahren 310 bis 320 die erste große Basilika in Trier errichten. Der Bau galt damals als die größte Kirche des Römischen Reiches.
Die Geschichte des Doms ist von jeher eng mit dem Weinbau verbunden. Dokumente aus dem Jahr 1249 belegen, dass die Mitglieder des Erzbistums während der Weinlese von ihren religiösen Verpflichtungen befreit waren.
Zu den Weinbergen der Hohen Domkirche gehören 27 Hektar, davon rund sechs Hektar in einer besonders wertvollen Lage: dem Scharzhofberger an der Saar. Alle Trauben, die an der Saar geerntet werden, werden auf dem legendären Alten Scharzhof in Wiltingen gekeltert.
Scharzhof
Der Scharzhofberg zählt zu den besten Weinlagen Deutschlands. Das historische Gebäude an der Scharzhofstraße bei Wiltingen befindet sich seit 1851 im Besitz der Hohen Domkirche. Was kaum einer weiß: Nicht nur die Weine, auch die Geschichte des Scharzhofs ist legendär und reicht bis ins 10. Jahrhundert zurück.
1030 vermachte Propst Adalbero dem Trierer Kloster St. Maria ad Martyres gut fünf Hufen Land.
1239 wird in alten Aufzeichnungen erstmalig ein zum Hof gehörendes Kelterhaus erwähnt, das 1905 jedoch abgerissen wurde.
1314 erhielt das Kloster vier Morgen Weinberge, die sich vermutlich auf dem Scharzhofberg befanden. Der von der Benediktinerabtei St. Marien 1719 neu erbaute Scharzhof wurde im Zuge der Säkularisation 1801 in Luxemburg von Johann Jakob Koch, einem Mitglied des aufgehobenen Benediktinerkonvents, im Auftrag seines Abtes Placidus Mannebach ersteigert. Koch, der in der Pfarrei Wiltingen seelsorglich tätig war, erfüllte den Auftrag, heiratete aber wenige Jahre später seine Haushälterin und vertrieb seine früheren Mitbrüder aus dem Weingut, das er für sich behielt.
Die vermutlich um ein Quereinhaus und Nebengebäude erweiterte Bauanlage wurde nach Kochs Tod 1829 geteilt.
Der Alte Scharzhof wurde von Clara Koch, die den väterlichen Bruch des Zölibats wiedergutmachen wollte, an die Hohe Domkirche verkauft. Der neue Teil blieb im Besitz der Familie Müller-Koch, die es bis heute als Weingut und Wohnsitz nutzt.
Historischer Druckstein von 1902
Der Schriftzug auf den Etiketten unserer Orts- und Einzellagenweine geht auf einen historischen Druckstein von 1902 zurück, was einer Hommage an den Moselwein gleicht, der um die Jahrhundertwende eine seiner Blütezeiten erlebte. Für so manchen Wein aus unseren Besitztümern wurde damals mehr Geld bezahlt als für einen berühmten Bordeaux.
Gründermitglied des VDPs
Alle drei Inhaber (Bischöfliches Priesterseminar, Bischöfliches Konvikt und Hohe Domkirche) sind Gründungsmitglieder des Verbandes der Naturweinversteigerer gewesen, dieser ist heute als VDP beziehungsweise Verband deutscher Prädikatsweingüter bekannt. Da es den Mitgliedern des Versteigerungsrings noch untersagt war, Qualitätsweine anzureichern, wurde 1971 der Austritt beschlossen.
Gründung der Bischöflichen Weingüter Trier - ein traditionsreiches Erbe
Durch den Zusammenschluss der drei bedeutenden Weingüter Bischöfliches Konvikt (gegr. 1840), Bischöfliches Priesterseminar (gegr. 1773) und Hohe Domkirche (gegr. 1851) ist im Jahr 1966 ein Gut mit Weinbergen in absoluten Spitzenlagen entstanden: die Bischöflichen Weingüter Trier. Über 130 Hektar verteilt auf 160 Parzellen machen uns zu traditionsreichen Erben mit einer weitreichenden Geschichte!
Bau des Weingutsgebäudes in Trier
Unser Weingut wurde im Stil der späten 60er Jahre in unmittelbarere Nähe des Bischöflichen Priesterseminars (gegr. 1173) gebaut. Der gewölbte Fasskeller von dieser Institution wurde erweitert. Somit erstreckt sich unser Fasskeller nun auf insgesamt 30.000 m² Fläche aufgeteilt auf drei verschiedenen Ebenen.
Im Jahr 1978 waren noch über 970 Fuderfässer im alten Keller gelagert, die für die Weinherstellung/ Vinifikation genutzt wurden, da traditionellerweise keine Edelstahltanks verwendet wurden.
Die Entstehung der DOM-Kollektion
Die DOM-Kollektion ist die Visitenkarte der Bischöflichen Weingüter Trier und das Fundament des gesamten Sortiments. Diese Weine verkörpern unsere Region und spiegeln ihre Herkunft von den Weinhängen der Mosel, Saar und Ruwer wider: frische Frucht, tänzelnde Mineralik und nachhaltige Fülle.
Sie bieten Weingenuss für jede Gelegenheit und sind prägnante Alltagsbegleiter! Neben dem Riesling in verschiedenen Geschmacksrichtungen zeigt sich die DOM-Kollektion facettenreich mit weiteren Rebsortenweinen wie dem DOM Weißburgunder trocken, dem DOM Elbling trocken, dem DOM Rotwein trocken, dem DOM Rosé trocken sowie einem DOM Riesling Sekt brut und DOM Rosé Sekt brut.
Akquise des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums
Das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium Trier ist aus dem am 3. Februar 1561 eröffneten Trierer Jesuitenkolleg hervorgegangen. Der Weinbergs Besitz dieser Schule stammt vor allem aus Schenkungen von Erzbischof Johann v. d. Leyen und Erzbischof Jacob zu Eltz (1561–1581).
Als der Jesuitenorden 1773 von Papst Clemens XIV. aufgelöst wurde, bedeutete dies nach 210 Jahren auch das Ende des Jesuitenkollegs. Es wurde von Kurfürst Clemens Wenzeslaus (1768–1794) als "Kurfürstliches Gymnasium" weitergeführt. Unter französischer Administration wurde das "Kurfürstliche Gymnasium" zunächst als "Ecole centrale" bzw. als "Ecole secondaire" und ab 1811 als "Collège" fortgesetzt.
Durch ein kaiserliches Dekret Napoleons (1805) wurden der Schule die aus dem ehemaligen Jesuitenvermögen stammenden Gebäude und Weinberge zurückgegeben. Die Besitzungen blieben der Anstalt auch in preußischer Zeit erhalten. Das französische "Collège" wurde als "königlich-preußisches Gymnasium" fortgeführt und schließlich 1896 in "Friedrich-Wilhelm-Gymnasium" umbenannt.
Der in Trier geborene Philosoph Karl Marx erhielt 1835 sein Abiturzeugnis in der Promotionsaula der Schule, heute die Aula des Bischöflichen Priesterseminars und gerne genutzter Veranstaltungssaal für unsere alljährliche Adventspräsentation.
Im Jahr 2003 akquiriert das Bischöfliche Priesterseminar das ehemalige Stiftungsweingut des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums und seit dem gehören die Rebhänge und die daraus entstehenden Riesling-Weine zum festen Bestandteil unseres Portfolios.
Entstehung unseres Logos
Dass wir, die Bischöflichen Weingüter Trier, durch den Zusammenschluss von drei legendären Weinbesitztümern entstanden sind spiegelt sich auch in unserem Erscheinungsbild wider. Unser Logo vereint seit dem Jahrgang 2011 die Wappen aller drei Weingüter und unterstreicht visuell den Dreiklang der Bischöflichen Weingüter Trier.
Die DOM-Kollektion erstrahlt in neuen Glanz
Im Jahr 2012 wurde das Erscheinungsbild der DOM-Kollektion überarbeitet und somit erstrahlen unsere Flaschen der DOM-Linie in einem neuen Kleid. Es entstand das Etikett mit dem Schriftzug DOM im Fokus, der prägnant ins Auge sticht und je nach Geschmacksrichtung in den jeweiligen Farben erscheint - unser Schritt in die Moderne.
Unser FRITZ WILLI
Mit der Akquise des ehemaligen Stiftungsweingutes Friedrich-Wilhelm-Gymnasium im Jahr 2003 erweiterte sich unser Besitz ebenfalls um 30 Hektar in Schieferlagen entlang der Mosel und Saar, auf denen Rieslingtrauben zu international anerkannten Spitzenqualitäten heran reifem.
Neben dem Schiefer-Riesling beinhaltet unser Portfolio auch den Fritz Willi – ein Wein mit verspielten Fruchtaromen, feiner Säurestruktur und würzig-kräutriger Mineralität.
Im Jahr 2016 erhielt der „Fritz Willi“ sein neues Etikett.
Fun Fact: Wussten Sie, dass der Name „Fritz Willi“ aus dem englischen entstanden ist? Der Wein ist seit Jahren im Export erfolgreich, doch die Aussprache von Friedrich-Wilhelm-Gymnasium fällt unseren englischsprachigen Kunden sehr schwer. „Fritz-Willi“ rollte leichter von der Zunge!
Bischöfliche Weingüter Trier - Erben großer Weinkultur
Wir bewirtschaften 130 Hektar verteilt auf 145 Parzellen zu denen 35 Einzellagen berühmter Namen zählen.
Unser Fokus liegt auf jeder einzelnen Parzelle, um im Weinberg sowie im Keller den Charakter jedes Weines bestmöglich herauszuarbeiten. Immer mit Bedacht auf die Natur.
Wir empfangen Gäste und Weingenießer aus aller Welt in der ältesten Stadt Deutschlands und bringen durch unseren internationalen Verkauf ein Stück Weinberg, ein Stück Trier, ein Stück Mosel in die Welt. Unseren Auftrag sehen wir heute in der Bewahrung des (Wein)Kulturerbes, der Transformation in die Moderne und der Erhaltung für nachfolgende Generationen.